Vier Tage lang setzten sich Schüler:innen der Helmut-Schmidt-Schule in Usingen an einem geschichtsträchtigen Ort mit einer zentralen Epoche der deutschen Geschichte auseinander.

In der Stadt Weimar und der Gedenkstätte Buchenwald beschäftigten sie sich unter der Anleitung erfahrener Referent:innen mit den Spuren des Nationalsozialismus.  Neben dem Besuch der Gedenkstätte wurden die Jugendlichen in thematisch unterschiedlich ausgerichteten Workshops von erfahrenen Teamer*innen begleitet. Die Schwerpunkte der Workshops richteten sich nach historisch relevanten Themen, immer unter Bezugnahme zur heutigen Zeit.

Besonders im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung und Zunahme rechter Gewalt mit rassistischen Anschlägen und Morden, wie beispielsweise im Jahr 2020 in Hanau oder 2019 in Halle, wird die Auseinandersetzung mit geschichtlichen Ereignissen, deren Mechanismen und Hintergründen zunehmend relevant. Aber auch im Kontext der Corona-Pandemie, sowie des Ukraine-Kriegs entsteht eine zunehmende Legitimation rechter und antisemitischer Verschwörungstheorien, welche Sensibilisierungsbedarf und die präventive Auseinandersetzung aufzeigt und verdeutlicht.

In der Workshoparbeit setzten sich die Jugendlichen mit der Kontinuität und Wandelbarkeit antisemitischer Stereotypen und Feindbilder auseinander. Die Workshops boten die Gelegenheit zur Diskussion, zur kritischen Reflexion und die Bezugnahme auf persönliche und biografische Hintergründe der Teilnehmer*innen. So entstand eine Sensibilisierung für die daraus erwachsende politische Verantwortung jedes Einzelnen. Dabei wurde die zentrale Frage des Seminars behandelt: NS, was hat das mit mir zu tun? Durch das Aufsuchen geschichtsträchtiger Orte, die sensible Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen und Einzelschicksalen bekamen die Schüler*innen einen lebensnahen Einblick in eine zentrale Epoche der deutschen Geschichte abseits der Institution Schule.