Gutes Klima für alle*!
Die sich zuspitzende Klimakrise stellt uns als Gesellschaft in Deutschland, aber auch die Menschheit in globaler Perspektive vor große Herausforderungen und Veränderungen. Dabei sind nicht alle* gleichermaßen involviert und betroffen. Die ungleichen Folgen des Klimawandels und damit verknüpfte Gerechtigkeitsfragen zeigen dies virulent: Ein gutes (Zusammen-)Leben in einer globalisierten Welt ist höchst umkämpft.
Angesichts von Verteilungskämpfen und gesellschaftlicher Polarisierung, muss politische Bildung vor allem eins leisten: Bewusstseinsbildung und Räumes des Austauschs. Um eine demokratische und inklusive Debatte über unsere gemeinsame planetare Zukunft zu ermöglichen, die sich an den Menschenrechten orientiert und sowohl globale, lokale als auch individuelle Belange miteinbezieht.
Wir sehen für uns im Rahmen dieses Vorhabens zwei zentrale Arbeitsfelder:
1. Allen* die Mitsprache ermöglichen
Während gerade prekärlebende Jugendliche von heute die Folgen des Klimawandels und den Umgang damit in der Zukunft tragen werden müssen, sind ihre Stimmen im aktuellen Diskurs um Klimawandel kaum zu hören oder sie werden als indifferente Mitverursacher:innen der Krise stigmatisiert. Auch wird die strukturelle Benachteiligung etwa von prekarisierten, migrantisierten Menschen und FLINTA* in der Klimadebatte nicht angemessen berücksichtigt. Menschen mit Behinderungen werden schlimmstenfalls, wie die Flut an der Ahr zeigt, bei Evakuierungsplänen schlichtweg vergessen, während sie gleichzeitig ein höheres Sterberisiko angesichts von großer Hitze und Dürre haben (vgl. Krauthausen 2021).
In diesem Arbeitsfeld möchten wir jungen Menschen aus den oben beschriebenen Zielgruppen ermöglichen, ihre Stimme in den Diskurs, um Klimagerechtigkeit einzubringen.
2. Vermittlung angesichts von Polarisierung
Besonders potenzielle Klima- oder Transformationsverlierer:innen sind anfällig für Verschwörungserzählungen und rechtspopulistische Argumente, die ihnen einfache Lösungen für die individuell sehr belastende Situation bieten. Auch Ausschlusserfahrungen durch den eher von privilegierten Stimmen geführten Diskurs um den Klimawandel, führen bei dieser Zielgruppe zu Abwehrmechanismen.
In diesem Arbeitsfeld möchten wir Auszubildende und junge Erwachsene in Arbeitsfeldern, die der Transformation möglicherweise zum Opfer fallen werden, einladen mit uns und mit Aktivist:innen der globalen Klimabewegung in eine Debatte einzusteigen. Durch einen multiperspektivischen Blick auf die Krise, der auch Stimmen aus dem sogenannten Globalen Süden miteinbezieht, wird das empathische Gefühl bestärkt, dass es eine gemeinsame Lösung geben muss. Dabei geht es uns darum, durch die Erarbeitung von utopischen Zukunftsvorstellungen einen gerechten und solidarischen Wandel vorstellbar und zu einem erstrebenswerten Ziel zu machen.
Wir legen unserer Arbeit eine intersektionale Analyse gesellschaftlicher Machtverhältnisse bezüglich der Klimakrise und der Herausforderungen einer sozial-ökologischen Transformation zugrunde. Inhaltlich und methodisch knüpfen wir dabei an Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen aus diskriminierungskritischer und historisch-kritischer Bildung an, um bisher ausgeschlossenen und benachteiligten Positionen Sichtbarkeit zu verleihen.